Ostseegespräch 9.6.15: Auf dem Weg zu einer makroregionalen Wissenschaftpolitik im Ostseeraum? Ostseepolitik aus der Perspektive einer Landesregierung

Die EU-Ostseestrategie befindet sich mal wieder in einer Reorganisationsphase. Faktisch ist sie seit Jahren eine strukturierte Ansammlung aus einer Vielzahl von guten Einzelprojekten, aber ein kohärenter Politikansatz fehlt bis heute. Die EU-Kommission fordert seit Jahren mantraartig die Ostsee-Anrainerstaaten und Regionen auf, die „political ownership“ für die Strategie zu übernehmen. Diese verweigern diese reflexartig.

Der Hamburger Senat möchte versuchen dieses Dilemma exemplarisch auf einem Poltikfeld aufzuheben und spricht sich aktiv für eine makroregionale Dimension der Wissenschaftspolitk im Ostseeraum aus. Im Januar 2014 hat er eine eigene „Ostseestrategie für den Wissenschaftsstandort Hamburg“ verabschiedet und sich darin unter dem Arbeitstitel Baltic Science Network verpflichtet, proaktiv an einer wissenschaftspolitische Netzwerkstruktur im Ostseeraum zu arbeiten. Ziel des Baltic Science Network ist es ein politisches Forum – ein „policy making tool“ – zu schaffen, das es den relevanten Wissenschaftspolitikern aus den Ostseeanrainerstaaten ermöglicht aktiv miteinander über eine makroregionale Dimension in der Wissenschaftspolitik zu beraten und zu entscheiden.

In dem Ostseegespräch wird die Hamburger Initiative vorgestellt und die Frage diskutiert werden, ob wir überhaupt eine makroregionale Dimension in der Wissenschaftspolitik brauchen und wenn ja auf welchen Feldern und warum. Der Referent freut sich auf einen konstruktiv-kritischen Diskurs mit den Teilnehmern.

Klaus v. Lepel arbeitet seit mehr als 15 Jahren für den Hamburger Senat. Gegenwärtig leitet er das Referat „Forschungspolitik, Transfer/Innovation, Europa und Internationales“ in der Hamburger Behörde für Wissenschaft und Forschung und ist in dieser Funktion von Anfang an in die Hamburger Initiative eingebunden gewesen. Seine Leidenschaft gilt bereits seit mehreren Jahrzehnten dem Ostseeraum. In den Jahren 2011/2012 war er im Auswärtigen Amt tätig und dort maßgeblich an der konzeptionellen Ausgestaltung und Umsetzung der deutschen Ostseeratspräsidentschaft beteiligt. Er ist langjähriges und begeistertes Mitglied der Forschungsgruppe Nordeuropäische Politik (FOR:N).

Ort und Zeit: Dorotheenstr. 24, Haus 3, Raum 3.231 „Henrik Steffens“; 9. Juni 2015, 19.00 Uhr.